Die Waldschutzgenossenschaft Bad Essen ist nun schon gut 60 Jahre alt. In dieser Zeit ist viel bewegt worden. Der Zustand der Waldflächen war nicht immer gut. Viele Forstorte waren durch Schlagholzbewirtschaftung nahezu heruntergewirtschaftet. Planvolle Forstwirtschaft in den Nachkriegsjahren und die fachliche Betreuung durch die Landwirtschaftskammer Weser- Ems haben in der Gemeinde Bad Essen einen leistungsstarken Wirtschaftswald heranwachsen lassen, der alle geforderten Waldfunktionen nachhaltig sichert. Häufig ist es auch der Kraft und der Begeisterung einzelner Waldbesitzer zu verdanken, dass der Wald im Familienbesitz zu dem geworden ist wie wir ihn heute sehen. Ungünstige Flächenstrukturen, Hanglagen und Gemengelagen haben die optimale Bewirtschaftung in den letzten Jahren stark erschwert.


Die geologischen Voraussetzungen sind als gut zu bezeichnen. Die meisten Wälder wachsen auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Die Exposition ist grob nach Norden ausgerichtet. Der zunehmenden Bodenversauerung ist Anfang der 90-er Jahre mit einer flächendeckenden Waldkalkung entgegengewirkt worden. Probleme in der Restfinanzierung erschweren heute die notwendigen Folgekalkungen. Fast jährlich sind Forstwege mit hohem Erschliessungsgrad geplant und erbaut worden. Stellvertretend sei hier nur der Kammweg von Rattinghausen zum Essenerberg genannt. Nicht nur hier hat die WSG Bad Essen mit der Gemeinde Bad Essen einen starken Partner an ihrer Seite gehabt.


Die Auswirkungen der Gemarkenteilung in vergangenen Jahrhunderten prägen heute noch entscheidend die Bewirtschaftung der Waldflächen.


Nur wenige Waldbesitzer verfügen über mehr als 10 ha Wald. Ganz wenige besitzen mehr als 20 ha und nur 2 bis 3 nennen ca. 50 ha ihr Eigentum. Die Guts- und Forstverwaltungen von von dem Bussche Ippenburg und von dem Bussche Hünnefeld verfügen über jeweils ca. 300 ha Wald.

Klein- und Kleinstparzellen im Wald sind in Bad Essen die Normalität.

Viele Flure sind scheinbar bis ins unendliche geteilt worden.


Nicht selten sind Flurstücke unter 100 m 2 anzutreffen. Dieses hat zur Folge, dass einige Waldbesitzer den Bezug zum Besitz und zur Fläche verloren haben. Hier erscheint der Wald als unwirtschaftlich, als Last für den Betrieb. Manchmal wird im Generationenwechsel der Wald veräußert. Unterstrichen durch das „ Höfesterben“ hat der Wald oft nicht immer die Funktion die er eigentlich haben könnte.



Der Wald in der Gemeinde Bad Essen ist schön.


Alle klassischen Waldbilder lassen sich hier ausreichend zeigen. Aus der ungünstigen Struktur hat sich ein vielfältiger, stabiler Mischwald entwickelt. Bedingt durch die kleinen Flächen konnten sich kleinstandörtlich die Baumarten durchsetzen, die hier ihr ökologisches Optimum gefunden haben. Trotzdem sind die Hauptbaumarten, mit denen der Privatwaldbesitzer sein Geld verdient, nie aus dem Blickwinkel geraten. Fichte, Buche, Kiefer, Lärche und Eiche sind hier hauptsächlich zu nennen.

Auf den kalkhaltigen, basenreichen Böden werden häufig Edellaubhölzer wie z.B. Kirsche, Esche und Ahorn gepflanzt.


Häufig ist nicht jeder Waldbesitzer in der Lage, die körperliche Arbeit selbst zu leisten. In der Vergangenheit haben sich mehrere Forstunternehmer etabliert, die auf Unternehmerbasis die Holzernte vornehmen. Seit 1990 nimmt der Anteil maschinell aufgearbeiteter Holzsortimente ständig zu. Durch den vom Förster organisierten Unternehmereinsatz ist es möglich, Flächen die der Forstwirtschaft verlorengegangen sind, der Bewirtschaftung wieder zuzuführen.


Das Holz, welches hier wächst, wird von der Industrie und vom Verbraucher dringend benötigt. Nur durch eine behutsame nachhaltige Forstwirtschaft sind wir in der Lage, allen Ansprüchen der Waldbesitzer gerecht zu werden und auch der Bevölkerung in Zukunft den Wald zu sichern.



Wald ist mehr als die Summe aller Bäume!

Wir über uns.

WALDSCHUTZGENOSSENSCHAFT BAD ESSEN